Geruchsdifferenzierung

Die Geruchsdifferenzierung dient dazu, dem Hund beizubringen, zwischen verschiedenen Gerüchen zu unterscheiden und einen – vorher ausgewählten  – Geruch zu finden und anzuzeigen, ohne sich von Geruchsverleitungen ablenken zu lassen. Wie die Hunde den Geruch anzeigen, ist ganz unterschiedlich, einige Hunde machen am Fundort Sitz oder Platz oder sie geben Laut. Dabei werden die Hunde nicht auf einen bestimmten Geruch konditioniert, vielmehr wird in jeder Übungseinheit mit vorher individuell ausgesuchten Geruchsproben gearbeitet.

Für die Trainer ist es spannend zu beobachten, wie diese Arbeit Mensch und Hund zusammenschweißt und die Hunde freudig mitarbeiten, denn auch hier ist Teamarbeit gefragt. 

Geruchsdifferenzierung ist eine Arbeit, an die sich jeder Hund spielerisch heranführen lässt, egal wie alt oder wie jung er ist (kurze Übungseinheiten sind durchaus schon im Welpenalter möglich), oder ob er vielleicht ängstlich ist oder ein Handicap hat. 

Bei der Auswahl der Gerüche sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und so eignet sich dafür beinah alles, angefangen von verschiedenen Gewürzen über Kaffee- und Teesorten bis hin zu künstlichen Gerüchen wie unterschiedliche Shampoo-, Zahnpasta- oder Duschgelmarken. Mittels Geruchsdifferenzierung können Hunde sogar lernen  Geldscheine, Münzen oder auch USB-Sticks, Sim-Karten und verschiedene Handys zu finden. 

Deshalb ist die Geruchsdifferenzierung nicht zu verwechseln mit der Konditionierung (wie zum Beispiel bei Polizeihunden), bei der der Hund auf einen speziellen Geruch (z.B. Rauschgift) trainiert wird.

Beim Aufbau Trainingseinheiten ist es wichtig, Wind- und Wetterverhältnisse genau zu beobachten, um die Sucharbeit der Geruchsverteilung anzupassen.Damit der Hundeführer auch die kleinsten Anzeigen der Geruchserkennung seines Hundes sehen lernen kann, ist eine Videoaufzeichnung und anschliessender Analyse unabdingbar. Schwierige oder unklare Situationen werden durch Planspiele nachgestellt und erklärt. 

Ist das Prinzip verstanden, können die Hunde-Mensch-Teams auch ohne zusätzliche Hilfe Geruchsdifferenzierung trainieren und dabei individuell den Schwierigkeitsgrad und die Länge der Trainingseinheiten erhöhen. Die Geruchsdifferenzierung ist eine perfekte Grundlage für das Mantrailing, bei dem der Hund dann zusätzlich lernen muss, einer Spur zu folgen und diese anzuzeigen.